Saverne - Elsässisches Versaille

Die Fahrt nach Saverne

Von Niderviller nach Saverne und wieder zurück - ein wunderschöner Wochenendausflug, der beliebig ausgeweitet werden kann. Die Fahrtstrecke selbst beträgt nur etwa 46 km, lässt aber keine Wünsche offen.

 

Die Tour gen Osten beginnt schon wenige Kilometer hinter Niderviller mit einer Tunneldurchfahrt - Sie sollten also bei der Einweisung gut aufpassen, was das Geradeausfahren betrifft! Dieser erste Tunnel ist zusätzlich nur in eine Richtung befahrbar, aber dafür auch nur 500 Meter lang. Kurz vor Arzviller folgt dann der zweite Tunnel - diesmal etwas mehr als zwei Kilometer lang.

 

Dahinter warter dann eine technische Attraktion: das Schiffshebewerk Arzviller. Hier werden die Boote seit 1969 44,5 Meter auf- oder abwärts gefahren. Das Hebewerk ersetzt eine Reihe von 17 Schleuse, deren Durchfahrt früher einen vollständigen Tag kostete. Drei Boote auf einmal können in der Wanne des Schrägaufzugs "parken" und an das andere Ende des Hebewerks gefahren werden. In den Sommermonaten (Juni, Juli, August) sollten Sie unter Umständen ein bisschen Wartezeit einplanen. Diese können Sie jedoch einfach mit der Besichtigung der Anlage verbringen. Am Fuß befindet sich außerden eine Glasbläserei und -schleiferei, in der Sie die Elsäßer bei ihrem Handwerk beobachten können. Etwas oberhalb befindet sich weiterhin die Talstation einer Sommerrodelbahn - wem also die Fahrt mit dem Hebewerk nicht genügt, kann hier auf seine Kosten kommen.

 

Fährt man dann mit dem Hausboot weiter, erreicht man nach einer Weile Lutzelbourg, das schon frühzeitig deutlich durch die hochstehende Burgruine zu erkennen ist. Erreichen Sie die Stadt am Nachmittag, ist ein Besuch der Ruine auf jeden Fall empfehlenswert. Der hiesige Hafen bietet sich auch gleich als Liegeplatz für die Nacht an.

 

Am nächsten Tag gilt es, zehn Schleusen zu passieren bis man in die Stadt Saverne einfährt. Der absolute Blickfang ist dabei das Rohan-Schloss, welches früher liebevoll und voller Stolz "kleines elsäßisches Versailles" genannt wurde. Unterhalb des Schlosses können Sie für die Nacht im Hafen einlaufen und den Abend nutzen, um die einmalige Atmosphäre zu genießen.

 

Je nachdem, wie viel Zeit Sie haben, können Sie den Folgetag entweder zur Erkundung der Stadt oder für einen Abstecher nach Straßburg nutzen. Natürlich können Sie sich auch schon auf den Rückweg begeben. Auf dem Hinweg ist Ihnen bestimmt der asphalitierte Weg entlang des Kanals bis zum Schiffshebewerk Arzviller aufgefallen. Dies ist einer der sogenannten "Treidelpfade". Sollten Sie also Liebhaber des Fahrradfahrens, Inlineskatens und Longboardfahrens sein, bieten sich diese Wege perfekt dafür an, das Boot für ein paar Stunden zu verlassen und sich körperlich auszulasten.

 

Die Stadt Saverne

In diesem zauberhafte Städtchen, nahe Lothringen, ließ Louis-René de Rohan einen Neubau seines abgebrannten Familienschlosses errichten. Herrschaftlich und mit schier grenzenlosem Luxus eingerichtet trägt das Sandstein-Schloss (frz. Château des Rohans) mit seiner 140 m langen Gartenfront zum einzigartigen Stadtbild Savernes bei. Manch einer mag behaupten, dass er die "magische Atmosphäre" der Stadt wahrnimmt: Nach einer Legende soll das savernische Wasser geheiligt sein und über heilende Kräfte verfügen. Aber auch die vielen fassbaren Schätze der Stadt machen einen Besuch der Stadt empfehlenswert. Das Stadtbild wird von vielen alten Fachwerkhäusern geprägt, von denen vor allem das Maison Katz mit seinen filigranen Schnitzereien aus dem 17. Jahrhundert zu nennen ist, in das man auch mit gutem Gewissen einkehren und einen guten Tropfen kosten kann.

 

Besonders schön ist auch der Rosengarten (frz. Roseraie) in der westlichen Innenstadt. Dieser wurde um 1900 angelegt und beherbergt rund 450 verschiedene Rosenarten, die man zwischen Mitte Juni bis Mitte September bewundern kann.

Nur 5 km außerhalb der Stadtmauern ragt die Ruine des mächtigen Schlosses Haut-Barr auf dem Burgberg von Haut-Barr über das Elsass. Dem fantastischen Rundblick verdankt die Ruine den Spitznamen "Auge des Elsass". Das Schloss wurde um 1170 erbaut und im 30Jährigen Krieg schwer geschädigt, nach einem erneuten Aufbau im 18. Jahrhundert verfiel die Burg aber zur Ruine. In dem angeschlossenen Fachwerkbau befindet sich ein nettes Restaurant, in dem man sich nach der Besichtigung stärken kann.